„Wandern, Wasser, Radfahren“

Die Uckermark.

Rüdiger hatte ernsthaft die Uckermark vorgeschlagen. Für ihre Flitterwochen!

Sabine dachte an das gestrige Gespräch. Wie ihr Verlobter über dem Nachtisch (Quark mit Mandarinen) seine Idee präsentiert hatte.

Vom ersten Schock erholt und einen Schluck Wasser später, hatte sie gefragt, was es denn dort so gäbe – in der Uckermark.

„Wandern, Wasser, Radfahren“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Zusammen mit einem feinen Quarkregen, der Sabine, gepaart mit dem vorgetragenen Werbeslogan, blinzeln ließ.

Sabine kam langsam, aber sicher der Verdacht, dass Rüdiger sich vorbereitet hatte.

Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut.

Ein Gefühl des Respekts machte sich in ihr breit und mit Erschrecken stellte sie fest, dass sich in ihr so etwas wie eine Art Offenheit der angepriesenen Destination gegenüber anbahnte.

„Die Landschaft dort ist toll. Und Uwe sagt, die Unterkünfte sind erschwinglich.“

So so, hatte Sabine gedacht. Uwe war also voll involviert, der beste Freund ihres Verlobten. Allgegenwärtig und zuverlässig anstrengend.

„Er hat auch angeboten mitzukommen“, setzte Rüdiger hinzu, mit einem Lächeln, das nur Menschen an den Tag legen, die vollkommen von ihrem Plan überzeugt sind.

Als Sabines Sprachlosigkeit dann noch als Zustimmung gedeutet wurde, quittiert mit einem zuversichtlichen „ich frag ihn morgen einfach mal“, hatte er eingesetzt: der Gedanke, ob die bevorstehende Hochzeit in 13 Tagen überhaupt so eine gute Idee war.