Lange schon.
Im ersten Jahr abends vor dem Einschlafen.
Augen zu und los.
Ihre Lieblingsbluse, die in Lavendel, mit dem zarten Blümchen auf dem Herz. Ihre bequeme Hose, die sie abends auf der Couch trägt. Den Nagellack, den er nicht mag. Ihre beste Augencreme, die in dem kostbaren Tiegel. Die benutzt sie nur freitags, wenn er beim Kegeln ist.
Im zweiten Jahr hat sie den Koffer vom Schrank geholt und neben das Bügelbrett gestellt. Halb verdeckt, aber unten. In Reichweite.
Jeden Freitag hat sie ihn gepackt.
Wohnungstür zu, Lieblingsbluse rein. Ganz vorsichtig.
Schön sah das aus. Der Koffer auf ihrem Bett. All ihre geliebten Sachen. Augen schließen, mutig fühlen. Bis 21.55 Uhr. Um 22.05 Uhr wieder auf dem Sofa sitzen.
Wohnungstür auf.
Letzten Freitag hat Bettina etwas anders gemacht. Sie hat all ihre ungeliebten Dinge gepackt.
Roten Pullover rein. Daneben die kratzige Hose. Das aufdringliche Parfüm.
Schön sah das nicht aus. Aber anders. Und anders ist mitunter gut.
22.05 Uhr. Wohnungstür auf.
Sofa leer.