Dornbergerstraße, Ecke Hildegardstraße – 24 Stunden zuvor:
„Wie bitte?“
Ben hatte keine Ahnung, was die Frau mit dem Einkaufswagen gerade zu ihm gesagt hatte.
Sie gestikulierte wild mit der Hand.
„Ob Sie mal helfen können“, sagte sie.
Nun voll verständlich, weil Ben seine geliebten General Grande 120 Kopfhörer abgesetzt hatte.
„Wobei?“, fragte Ben und hielt die Hörer weiter auf Gesichtshöhe. Bereit, sie jeden Moment wieder aufzusetzen.
„Die müssen weg“, sagte die Frau eindringlich – Stimme gesenkt, leicht vorgebeugt.
Ben folgte ihrem verschwörerischen Blick in den Einkaufswagen: Bärtiger Mann mit verheißungsvollem Blick, ein Geschenk aus einem bunten Sack holend – gute 200-mal. Ben blickte auf zehn Paletten Schokonikoläuse.
„Wie weg?“
„Bevor mein Mann sie sieht“, zischte die Frau, nun vage in die Richtung hinter sich deutend. Ben sah einen Mann mit beiger Jacke, der ganz offensichtlich jemanden suchte.
Und so wurde Ben unter einem gleichmäßigen Wasserfall aus „im Sonderangebot/schnell sein/einschmelzen/Mann schimpft/Kuvertüre für drei Jahre“, einem losen Gedanken aus „wohin mit meinen Kopfhörern“ und einem beherzten „holen Sie hier gleich wieder“, Einkaufswagen voran, in eine Seitenstraße gelotst.
Nichts ahnend, dass seine General Grande 120 an Ort und Stelle bleiben würden – Dornbergerstraße – Ecke Hildegardstraße